Klarstellung und Richtigstellung zum Vorgehen gegen die WELT
Wir sind für den Bürgermeister von Gelnhausen gegen die Verlegerin der WELT, die Axel Springer Deutschland GmbH, mit einer Abmahnung vorgegangen und haben darüber am 04.07.2025 berichtet.
Wir haben dabei wie nachfolgend eine Berichterstattung der WELT beanstandet und dies damit begründet, dass die WELT einen zitierten Satz des Mandanten, der sich nach seiner persönlichen Erinnerung nicht auf sexuelle Übergriffe in einem Freibad bezogen hat, manipulativ und bewusst tatsächlich falsch in den Kontext zu sexuellen Übergriffen im Freibad gesetzt habe, und zwar wie nachfolgend:
„Falschberichterstattung in der WELT … verleumderischen Darstellungen durch den Axel Springer Verlag …
Das Newsportal WELT.de hatte den HÖCKER-Mandanten in Berichten vom 02.07. und 03.07.2025 mit dem Satz zitiert: ‚Mit hohen Temperaturen liegen, ja, auch die Gemüter manchmal blank‘ …
Tatsächlich hatte der Bürgermeister diesen Satz in einem anderen Kontext verwendet. Seine Aussage wurde in manipulativer Weise so dargestellt, als habe er damit die mutmaßlichen sexuellen Übergriffe kommentiert. …
Die zweite Frage der Reporterin bezog sich auf mögliche Vorfälle im Freibad in der Vergangenheit. Zu dieser Frage erklärte der HÖCKER-Mandant, dass es bis dato nur leichtere Vorfälle von Diebstahl und Beleidigungen gegeben habe. Ausschließlich bezogen auf frühere verbale Entgleisungen im Schwimmbad äußerte er dann: ‚Also, es ist natürlich immer, bei hohen Temperaturen liegen auch die Gemüter manchmal blank.‘ …
Die WELT setzt den Satz in ihren Berichten nun manipulativ in unmittelbaren Kontext zu den aktuellen Vorfällen sexueller Übergriffe, …“
Der Axel Springer-Verlag hat nun den vollständigen Inhalt des mit unserem Mandanten geführten Interviews dokumentiert. Danach hat sich unser Mandant anders an das Gespräch erinnert, als es tatsächlich stattgefunden hat. Tatsächlich hat sich unser Mandant in dem Interview missverständlich ausgedrückt, und zwar so, dass die WELT seine Aussagen durchaus so verstehen konnte, dass sich sein zitierter Satz auch auf sexuelle Übergriffe im Freibad bezogen hat.
Nachdem unser Mandant erkannt hat, dass er sich an den Kontext seiner Äußerungen falsch erinnert hat, hat er die für ihn ausgesprochene Abmahnung durch uns zurücknehmen lassen.
Wir nehmen dies zum Anlass, die Sache auch im Namen unseres Mandanten wie folgt richtigzustellen:
An dem im Auftrag des Mandanten kommunizierten Vorwurf der bewussten, verleumderischen Falschberichterstattung der WELT dergestalt, sie habe den zitierten Satz unseres Mandanten in den falschen Kontext mutmaßlicher sexueller Übergriffe gestellt, halten wir nicht mehr fest. Tatsächlich ist es unter der Berücksichtigung des vollständigen Interviewtextes so, dass die Aussage unseres Mandanten durch die WELT so verstanden werden konnte, dass er die zitierte Äußerung auch im Hinblick auf sexuelle Übergriffe getätigt habe. Die WELT hat somit weder falsch berichtet noch das Zitat in einen falschen Kontext gestellt.
Wir bedauern, dass wir auf Basis der Erinnerung des Mandanten, die sich im Nachhinein als unrichtig erwiesen hat, gegenüber der WELT den nicht berechtigten Vorwurf einer bewussten Falschberichterstattung erhoben haben. Im Namen unseres Mandanten entschuldigen wir uns aufrichtig bei der Redaktion.
Es bleibt aber dabei, dass unser Mandant mit dem zitierten Satz ausschließlich verbale Ausfälle im Schwimmbad in der Vergangenheit gemeint hat und nicht die aktuellen Vorfälle sexueller Übergriffe. Unser Mandant wollte keine sexuellen Übergriffe im Freibad relativieren und diese insbesondere nicht damit erklären, dass zu heiße Temperaturen eine Erklärung dafür sein könnten.
Unser Mandant ist als erfahrener Bürgermeister und Vater einer Tochter in einer solchen Situation selbst emotional betroffen. Er ist noch immer entsetzt über das, was im örtlichen Schwimmbad geschehen ist. Als Bürgermeister stellt er klar: Solche Vorkommnisse darf es nie wieder geben. Deshalb wurden bereits wirkungsvolle Maßnahmen getroffen. Zeitnah wird eine Kommission zur Förderung der Sicherheit Gelnhausens tagen. Ferner tut die Gemeinde alles, um die Behörden bei den Ermittlungen zu unterstützen.