Elmar #Theveßen, Leiter des ZDF-Studios in Washington, hat ausdrücklich eingeräumt, dass er im Fernsehen zur besten Sendezeit Falschaussagen über den ermordeten Charlie #Kirk verbreitet hat: Falsch ist seine Behauptung, Kirk habe gesagt, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssen. Dafür hat sich Theveßen nun entschuldigt, wenn auch erst nach relativ langer Bedenkzeit und fortwährender Kritik.
Mangelhafte Fehlerkultur der öffentlich-rechtlichen Sender
Obwohl das Eingeständnis und die Entschuldigung reichlich spät kommen, ziehe ich davor meinen Hut. Denn das, was Theveßen hier macht, suchen wir beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk vergeblich: Eine Fehlerkultur, in der zeitnah, transparent und eindeutig, sowie da, wo es geboten ist, auch mit einer Entschuldigung, Fehler benannt und eingeräumt werden.
In der jüngeren Vergangenheit gab es zahllose schwerwiegende Falschberichterstattungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ein schönes Beispiel dafür ist die Falschberichterstattung des #ZDF, #NDR und #SWR zum #Potsdam-Treffen. Durch #Correctiv in die Irre geführt, haben diese Sender falsch berichtet, in Potsdam sei die Abschiebung, Ausweisung oder Deportation deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund geplant worden. Das ist ihnen gerichtlich verboten worden.
Dass dies in Potsdam nicht geschehen ist, ist mittlerweile unstreitig. Niemand behauptet, dass dort Solches geschehen ist. Dennoch gibt es von ZDF, NDR und SWR bis heute keine öffentliche Klarstellung oder Richtigstellung, keine Erläuterung und keine Entschuldigung für die Desinformation.
Das Verhalten von Elmar Theveßen ist vorbildlich und eine solche Fehlerkultur – die künftig etwas zeitnaher gelebt werden sollte – stärkt das Vertrauen in den angeschlagenen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Fehler passieren. Aber immer dann, wenn Fehler nicht benannt, nicht erläutert und nicht richtiggestellt werden, beschädigen sie das Vertrauen.
Ich hoffe, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein Beispiel an Elmar Theveßen nimmt und künftig schnell und klar Fehler benennt, richtigstellt und da, wo schuldhaft geschlampt wurde, auch eine Entschuldigung veröffentlicht.
Eine gute Gelegenheit, dies zu üben, wäre für SWR, ZDF und NDR eine Entschuldigung und Richtigstellung zur falschen Berichterstattung zum Potsdam-Treffen.
Weniger Haltung und Framing
Theveßen gibt auch eine Antwort auf die Frage, wie er mit der Erfahrung seiner Falschberichterstattung umgeht. Theveßen spricht dabei – bewusst oder unbewusst – das Problemen des Haltungsjournalismus an. Er sagt, die Erfahrung sei Ansporn, „dass man sich vorsichtiger äußert und nicht überall ein Label draufklebt“.
Theveßen scheint bewusst geworden zu sein, dass er „im Eifer des Gefechts“ journalistisches Handwerk, nämlich die Mitteilung von Fakten, mit einer überbordenden höchstpersönlichen Meinungseinordnung überlagert hat, in seinen Worten „ein Label drauf geklebt“ hat.
Diese Aussage legt den Finger in eine weitere Wunde: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk krankt daran, dass ihm bei vielen Themen keine Berichterstattung mehr gelingt, die eine faktenbasierte nachrichtliche Berichterstattung von der Übermittlung von Haltung und Meinung trennt. Viel zu oft gleichen Moderationen und Anmoderationen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, auch und gerade in Nachrichtensendungen, mehr einem Meinungskommentar als seriösem journalistischem Handwerk.
Der Fall Theveßen sollte auch hier Anlass für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein, sein Sendekonzept und die Art und Weise der Moderationen kritisch zu prüfen und zu den alten journalistischen Sorgfaltspflichten zurückzukehren: Nachrichten sollten daraus bestehen, dass Fakten präsentiert werden. Eine Meinung bilden kann sich der mündige Zuschauer alleine. Meinungen der Journalisten sollten deutlich von der Nachrichtenübermittlung getrennt und als persönlicher Kommentar gekennzeichnet werden.
Auch eine solche deutliche Trennung von Nachrichten und Haltung/Kommentar, wäre – neben einer größeren Meinungsvielfalt – geeignet, den angeschlagenen Ruf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu verbessern.
Video/Quelle zur Entschuldigung von Elmar Theveßen hier: https://www.nius.de/medien/news/falschbehauptung-ueber-ermordeten-charlie-kirk-bei-lanz-zdf-korrespondent-thevessen-bittet-um-entschuldigung/0b4b6fb8-b53b-44b1-aceb-d49f943966a3